Wir verbinden Naturwissenschaften und Mathematik oft mit hoch komplizierten Formeln und super schlauen Menschen im weißen Laborkittel.
Phänomene der Natur verstehen
Die Grundlage von Naturwissenschaft ist aber etwas ganz Einfaches. Naturwissenschaft heißt: die Phänomene der Natur verstehen wollen. Es ist eine Tätigkeit mit dem Ziel, den „Geheimnissen der Welt“ auf die Schliche zu kommen – nichts anderes tut ein Kind von Natur aus täglich.
Das Ziel ist in keiner Weise eine festgeschriebene Wissensvermittlung – im Sinne eines Curriculums. Ziel ist die Erfahrung des Forschens selbst: sich selbst als Forscher zu erleben, Spaß am Forschen zu haben, Erfolgserlebnisse beim Forschen zu erringen. Wir wollen die Kinder in der Entwicklung einer Forscherpersönlichkeit unterstützen: Ein Forscher traut sich zu, Dinge herauszufinden, ist neugierig, selbstbewusst, hartnäckig und kreativ. Wir nehmen die Fragen der Kinder ernst, servieren nicht eine fertige Antwort sondern geben den Kindern die Gelegenheit selbst die Antwort zu finden.
In unserem Funktionsraum „Forschen und Computer“ werden den Kindern auch immer wieder neue Experimentiermöglichkeiten angeboten.
Mathematik ist viel mehr als abstrakte Zahlen
Zahlen sind komplexe Gebilde; um sie wirklich zu verstehen, brauchen Kinder viele Schritte. Es ist wichtig, das zu wissen. Wenn ein Kind eine Zahlenreihe von 1 bis 10 aufsagen kann heißt das noch lange nicht, dass es eine Vorstellung von Mengen hat.
Mathematik ist abstrakt. Der Umgang mit Abstraktem wird durch die konkrete Anschauung erleichtert. „Die“ Sechs existiert nur in meinem Kopf. In der Wirklichkeit sind es immer konkrete Dinge, um die es geht; Sechs, das können sein: 6 Bälle, 6 Kinder, 6 Spielautos… Im Zahlenlandprojekt, dass wir mit den Kindern erarbeiten, lernen sie die Zahlen in vielen Facetten kennen und vergleichen.
Aber Mathematik ist noch viel mehr als Zahlen kennen lernen. Dazu gehört außerdem:
- Sortieren und Ordnen
- Formen, Muster, Symmetrien
- Körper, Räume, Lagebeziehungen
- Zählen, Zahlen, Messen
Mathematik kommt also im Alltag überall vor: Wie viele Kinder fehlen heute in der Gruppe? Sorgfältig aufräumen ist sortieren und ordnen. Wir decken den Tisch: für jedes Kind einen Teller, einen Löffel, einen Becher… Diese Gelegenheiten nutzen wir. Außerdem spielen wir mit Alltagsmaterialien – Steinen, Knöpfen, Federn, Schneckenhäusern, Hausschuhen… – allerlei Spiele, die das mathematische Denken fördern.